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Unternehmerische Resilienz in der Krise

Maximale Gewinne, zufriedene Mitarbeiter, schwarze Zahlen und beste Zukunftsaussichten – wie schön wäre es nur, wenn jedes Unternehmen ausschließlich den guten Zeiten entgegenblicken würde. Fast jede Firma jedoch weiß: Die Zeiten sind längst nicht mehr krisensicher. Die Welt wird hybrider, die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden ändern sich immer schneller und unvorhersehbare Ereignisse lassen die gewohnten Abläufe stillstehen.

Früher war es die Wirtschaftskrise, heute ist es die weltweite Corona-Pandemie. Ein Unternehmen das sich heute behaupten will, muss agil sein, um sich sofort an neue Gegebenheiten anpassen zu können. Kurzum: Eine Firma muss zukunftsorientiert sein, resilient. Wir haben für Sie das Wichtigste zu dieser Eigenschaft zusammengefasst.

Was bedeutet Resilienz eigentlich?

Resilienz

Was tun in der Krise?

Der Begriff Resilienz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so etwas wie „zurückspringen“ oder „abprallen“. Gemeint ist damit ein Prozess, in dem Personen und Unternehmen auf Veränderungen und neue Herausforderungen reagieren. Trotz diverser Krisen und Wendungen sind Menschen also in der Lage, ihr Verhalten so anzupassen, dass der gewohnte Erfolg weiterhin gesichert ist. Wer genau das schafft, darf sich als resilient bezeichnen. Eine unternehmerische Resilienz spricht dafür, Krisen und Misswirtschaften zu überstehen und nach der schweren Zeit gestärkter und optimistischer als vorher zu agieren. Jedes Unternehmen sollte die Resilienz daher ganz oben auf ihrer Prioritätenliste stehen haben.

Schlittert ein Unternehmen in eine, manchmal sogar vollkommen fremdverschuldete, Krise, funktionieren die gewohnten Abläufe nicht mehr. Nun sind die Führungskräfte gefordert: Wie bringe ich meine Firma wieder auf Vordermann, wie baue ich die Krise in meine Strategie ein? Von heute auf morgen kann sich ein Unternehmen auf Veränderungen einstellen müssen, Flexibilität wird von Jahr zu Jahr wichtiger.

Die folgenden drei Schritte müssen dabei befolgt werden.

  1. Umfangreiche Ist-Analyse

Wo steht mein Unternehmen, welchen Kundenkreis bedient es und welche Ziele sollen erreicht werden?

  1. Risiken und Schwächen – Erstellung einer SWOT-Analyse

Wie könnten wir eine neue Krise meistern?

  1. Überlegung von Schutzmaßnahmen zur Prävention

Wie schaffen wir es, gar nicht erst in eine erneute Krise zu rutschen?

  1. Balance zwischen Flexibilität und Vorhersehbarkeit finden

Können wir flexibel sein, obwohl wir an unseren Strukturen festhalten?

  1. Permanentes Reflektieren

Bringen wir die Resilienz optimal in unseren Alltag!

Die eigene Resilienz überprüfen

Resilienz

Wie prüft man die Flexibilität?

Resilient sein möchte also jeder, aber klappt das auch? Stärken, Schwachstellen, Risiken und Entwicklungschancen, all das muss auf den Prüfstand. Mit Hilfe des STRATURITY Human Capital Management Self-Assessment lassen sich einige Fragen beantworten. Lesen Sie hier mehr zu STRATURITY.

 

  • Ist das Human Capital
  • Management noch zeitgemäß und zukunftsorientiert?
  • Wie transparent agiert mein Unternehmen tatsächlich?
  • Welche Gefahren können hinsichtlich unserer Personalpolitik auftreten?
  • Freiheit, Kreativität und Innovation – wie lässt sich das mit den festgelegten Standards und der Kontrolle kombinieren?

Resilienzfaktoren

Eine Person oder ein Unternehmen lässt sich durch verschiedene Dinge beeinflussen, wodurch sich auch die Resilienz verändert. Folgende Faktoren haben eine stärkende Wirkung:

  • Personelle Faktoren: hierzu zählen kognitive Fähigkeiten (Beispiel Intelligenz und Deutungsmodelle der Realität) sowie emotionale Fähigkeiten (Handlungskontrolle). Auch das aktive Gestalten von Beziehungen oder die Problemlösungsorientierung fallen hierunter.
  • Prozessfaktoren: damit wird die Fähigkeit bezeichnet, trotz Krise neue Chancen zu erkennen. Das Neue muss akzeptiert werden und die Strategien müssen einer Anpassung unterliegen.
  • Umweltfaktoren: Das soziale Umfeld (Familie, Freunde, Kollegen) sagt ihre Unterstützung zu.

Natürlich gibt es auch Faktoren, die negativ auf die Resilienz wirken. Sind Bindungen nicht fest genug oder fehlen die kognitiven Fähigkeiten, hilft dies nicht gerade dabei, die Krise gemeinsam zu überwinden. Besteht zwischen Gruppen ein starker Zusammenhalt, steigt die Chance auf eine hohe Resilienz. Daher darf man diesen Begriff niemals statisch betrachten.

Kritik am Resilienz-Ansatz

Ein negatives Ereignis als Chance zu neuer Stärke und einem Neuanfang? Schafft jemand diesen Sprung nicht, wird er schnell als „unreif“ bezeichnet. So fordert man jemanden auf, sich gegen die eigene Sensibilität zu stellen. Gibt es schlichtweg keine Möglichkeit, zu einem aktuellen Zeitpunkt aus der Krise herauszukommen, scheitern auch noch so resiliente Menschen oder Firmen. Zwei Kritiker dieses Ansatzes hören auf die Namen Klaus Ottomeyer und Thomas von Freyberg. Sie werfen vor, mit der Resilienz eine Art Heilmittel zu suggerieren. Nicht die Stärkung des Widerstandes sei das Problem, sondern vielmehr die Tatsache, dass ein gewisser Umstand einfach akzeptiert werden müsse. „Einfach die Strategie anpassen, das reicht.“, so wird es vorgelebt. Eine zusätzliche Belastung werde also hingenommen, ohne dagegen anzukämpfen. Das Auseinandersetzen mit dem eigentlichen Problem tritt somit komplett in den Hintergrund.

Resilienz

Resilienz ja, aber richtig dosiert.

Ist Resilienz denn nun gut oder schlecht? Natürlich sollte jedes Unternehmen seinen Mitarbeitern lernen, wie man sich auf schlagartig eintretende Veränderungen einstellt und mit ihnen umgeht. Allerdings sollte man die Kritik an diesem Ansatz nicht gänzlich unter den Teppich kehren. Tritt eine vollkommene Umstrukturierung ein, mit denen die Mehrheit nicht einverstanden ist, darf eine Gegenmeinung nicht ausbleiben. Resilienz ja, jedoch mit individuellen Kämpfen für die positive Vorher-Situation.