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Was ist Six Sigma?

Die meisten Kunden haben klare Vorstellungen von Produkten und Dienstleistungen. So erwarten sie beispielsweise von Anbietern, dass deren Services und Produkte fehlerfrei funktionieren und jederzeit verfügbar sind. Für Anbieter bedeutet das, dass sie bei Produkten und Prozessen für höchstmögliche Qualität sorgen müssen. Durch den Einsatz von Six Sigma soll dieses Ziel erreicht werden.

Allgemeine Informationen

Das Konzept von Six Sigma beruht auf statistischen Modellen und dem Modell der Normalverteilung von Messwerten. Die Qualität der Dienstleitungen und Produkte eines Unternehmens soll im Rahmen eines vorgegebenen Bereichs liegen. Alles, was sich außerhalb dieses vorgegebenen Bereichs befindet, wird als fehlerhaft angesehen. Durch den Einsatz von Six Sigma verpflichten sich Unternehmen dazu, dass 99,99966 Prozent der Messwerte im Rahmen des vorgegebenen Bereichs sein müssen. Demzufolge dürfen also maximal 3,4 Fehler bei einer Million Fehlerkombinationen vorkommen. Six Sigma hat sich im Laufe der Jahre von einem Begriff aus dem Bereich der Prozesssteuerung zu einem breit gefächerten Konzept für das Qualitätsmanagement entwickelt. Aus diesem Grund gibt es auch unterschiedliche Arten, wie sich Six Sigma klassifizieren lässt. Demnach kann Six Sigma sein:

  • der Begriff für die Qualität eines Prozesses, der im Durchschnitt nur 3,4 Fehler bei einer Million Fehlerkombinationen erzeugen darf
  • ein methodisches Verfahren, um Probleme ausfindig zu machen, dies zu beheben und damit unternehmensinterne Prozesse zu optimieren
  • die Einrichtung und Anwendung von Six Sigma-Methoden in einem Unternehmen
  • die Ausbildung und Einteilung der Mitarbeiter in einem Unternehmen mit klaren Aufgabenbereichen, Rollen und Kompetenzen.

Herkunft und Hintergründe

Viele japanische Unternehmen sind in Bezug auf Qualität und Effizienz führend. Japan ist auf dem Gebiet der Produktionseffizienz beispiellos, denn es gibt kein anderes Land, das so viel unternommen hat, um

Six Sigma

Six Sigma spielt auch in der Software eine wichtige Rolle

Produktionsfehler zu vermeiden und im hohen Maße zu eliminieren. Aus diesem Grund hat das Six Sigma-Konzept seinen Ursprung im Land der aufgehenden Sonne. Bereits in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden dort die wichtigsten Elemente entwickelt und erfolgreich eingesetzt. Als Erfinder des Konzepts wird Art Sundry angesehen, ein ehemaliger Manager von Motorola. Lesen Sie hier alles über Motorola.

Im Laufe der Jahre wurde die Sigma-Methode fortwährend weiterentwickelt und optimiert, sodass sie heutzutage in Unternehmen weltweit eingesetzt wird. Nicht nur Unternehmen aus der Industrie setzen auf Six Sigma, sondern zunehmen auch immer mehr Dienstleister wie Versicherungen, Banken und Softwareschmieden nutzen Sigma als Basis für ihr Qualitätsmanagement. Six Sigma hat sich in vielen Branchen etabliert und an Bedeutung gewonnen.

Prozesse optimieren und Qualität perfektionieren

Im Laufe der Jahre hat sich Six Sigma in vielen Unternehmen als ein wirksames Konzept für das Qualitätsmanagement etabliert. Denn bei dem Konzept geht es nicht darum, defekte Produkte zu identifizieren und zu entfernen, bevor sie in den Handel kommen. Im Rahmen der Sigma-Maßnahmen sollen vielmehr die Ursachen für Fehler identifiziert und beseitigt werden. Konkret bedeutet das, dass Six Sigma direkt bei den Abläufen, Tätigkeiten und Prozessen im Unternehmen ansetzt. Aus diesem Grund stellt Sigma mit seinen Tools und Methoden nicht nur einen einzelnen Baustein des Qualitätsmanagements dar, sondern vielmehr seine Basis.

Unternehmen, die mit Six Sigma ihre bestehenden Prozesse optimieren, können von einer Vielzahl zusätzlicher positiver Effekte profitieren. Sie können beispielsweise ihre laufenden Kosten verringern, Abläufe beschleunigen

Six Sigma

Six Sigma soll Prozesse optimieren

und Kunden insgesamt ein besseres Produkt bieten. Im Rahmen von Six Sigma werden sämtliche Prozesse im Detail analysiert, Unregelmäßigkeiten genau gemessen und Optimierungen konsequent umgesetzt. Als Grundlage für all diese Optimierungsmaßnahmen fungiert der Kernprozess, der mit der Abkürzung DMAIC bezeichnet wird. DMAIC steht für:

 

  • Define (definieren)
  • Measure (messen)
  • Analyse (analysieren)
  • Improve (verbessern)
  • Control (kontrollieren)

Die Six Sigma-Toolbox im Überblick

Für die Arbeit nach dem Six Sigma-Prinzip stellt man eine Reihe unterschiedlicher Tools zur Verfügung. In der Sigma-Toolbox(Werkzeugkasten) sind 7×7 Tools so strukturiert, dass sie alle Aufgabenbereiche optimal abdecken, die im Rahmen einer Sigma-Optimierung im Unternehmen anfallen können. Die Tools lassen sich einteilen in Werkzeuge für:

  • Projektmanagement
  • Kundenanalyse
  • Prozessanalyse
  • Prozessdesign
  • grafische Visualisierung
  • statistische Auswertung relevanter Daten für Steuerung und Analyse

Die Einführung von Six Sigma inklusive aller zur Verfügung stehender Tools ist mit einem relativ hohen Aufwand verbunden und setzt Schulungen von Mitarbeitern voraus. Ihre Mitarbeiter müssen in der Lage sein, sich umfassendes Wissen in der Statistik sowie in den vielen Tools des Qualitätsmanagements anzueignen. Diese

Six Sigma

Was befindet sich alles im Werkzeugkasten?

Kompetenzen erlernen Mitarbeitern im Rahmen einer formalen Ausbildung. Sigma bietet außerdem eine standardisierte Ausbildung, sodass ihre Mitarbeiter am Ende der Ausbildung zertifiziert sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Sigma-Konzepts sind die sogenannten Sigma-Gürtel„. Mit diesen macht man für alle im Unternehmen sichtbar, welche Kompetenzen und Erfahrungen der Träger eines Gürtels mit sich bringt. Man unterscheidet unterschiedliche Gürtel-Farben, und zwar:

  • gelber Gürtel für Einsteiger in das Six Sigma-Konzept, die bei Teilaufgaben unterstützend mitwirken
  • grüner Gürtel für Projektmitarbeiter und weniger erfahrene Leiter einfacher Sigma-Projekte
  • schwarzer Gürtel für Projektleiter umfangreicher Sigma-Projekte
  • schwarzer Meister-Gürtel für Trainer und System-Promotoren
  • Champion-Gürtel für ProjektsponsorenProzesseigner und Geschäftsleitung

Darüber hinaus haben Unternehmen die Möglichkeit, eigene Gürtelfarben zu definieren. So findet man in manchen Unternehmen auch die Bezeichnungen „blauer Gürtel“ oder „weißer Gürtel“.