Was ist Wirtschaftlichkeit?
Wirtschaftlichkeit ist eine Kennzahl aus der Betriebswirtschaftslehre. Man drückt das Verhältnis zwischen einem erzielten Erfolg und dem dafür nötigen Aufwand aus, dadurch zeigt sich, ob eine Unternehmung effizient ist und in welchem Maße diese Effizienz vorhanden ist. Eine Investition, ein Geschäft oder eine Unternehmung kann wirtschaftlich oder unwirtschaftlich sein. Wirtschaftlich ist sie, wenn der Ertrag höher ist als der Aufwand.
Diese Aussage kann mit folgender Formel ausgedrückt werden: Wirtschaftlichkeit = Ertrag > Aufwand
Den Ertrag abzüglich des Aufwandes sieht man als erzielten Erfolg an. Der erzielte Erfolg muss dabei nicht zwingend positiv sein. Ein negativer Erfolg bedeutet, dass der Ertrag größer ist als der Aufwand, demzufolge liegt ein Verlust vor. Wirtschaftlich ist etwas, wenn man einen positiven Erfolg, also einen Gewinn, erzielt.
Das Wirtschaftlichkeitsprinzip oder das ökonomische Prinzip
Das Wirtschaftlichkeitsprinzip bezeichnet man auch als ökonomisches Prinzip. Erreicht werden kann Wirtschaftlichkeit mittels zweier Prinzipien: dem Minimalprinzip und dem Maximalprinzip. Beim Minimalprinzip lässt sich ein bestimmter Ertrag mit möglichst wenig Aufwand erreichen. Das Maximalprinzip dagegen besticht durch die Kombination bestimmter Aufwand/möglichst großer Ertrag. Lesen Sie hier alles über das Maximalprinzip.
Das Wirtschaftlichkeitsprinzip ist in jedem Wirtschaftssystem wichtig
Das Wirtschaftlichkeitsprinzip gilt für jeden Betrieb, denn jeder Betrieb versucht, einen vorgegebenen Erfolg mit möglichst wenig Einsatz zu erreichen oder mit einem vorgegebenen Einsatz einen möglichst hohen Erfolg zu erzielen.
Dabei ist es egal, welchem Wirtschaftssystem ein Betrieb angehört. Nicht nur in der Marktwirtschaft ist es wichtig, dass Unternehmen und Investitionen so wirtschaftlich wie möglich agieren. Auch in anderen Wirtschaftssystemen wie der sozialen Marktwirtschaft oder der Zentralverwaltungswirtschaft herrschen Relevanz.
Welcher Aufwand für welchen Ertrag?
Das Wirtschaftlichkeitsprinzip ist für das Funktionieren einer jeden Volkswirtschaft von grundlegender Bedeutung.
Der Unterschied zwischen Maximal- und Minimalprinzip
Beim ökonomischen Prinzip muss man nicht zwingend von wertmäßigen Größen ausgehen. Ertrag lässt sich durch Output und Aufwand mit Input ersetzen.
Folgendes Beispiel soll den Unterschied zwischen Maximal- und Minimalprinzip erläutern
Hanna lernt für eine Prüfung. Der Output ist hierbei das Resultat der Prüfung, der Input bezeichnet die Stunden, die Hanna für die Prüfung lernt.
Wenn sie nun genau so lange lernt, bis sie die Prüfung mit einer guten Note besteht, handelt sie nach dem Minimalprinzip. Sie legt also das Output fest und versucht, dieses mit möglichst wenig Input zu erreichen.
Wenn sie sich dazu entscheidet, drei Nachmittage für die Prüfung zu lernen, um ein möglichst gutes Resultat zu erzielen, handelt sie nach dem Maximalprinzip. Sie legt den Input – die drei Nachmittage lernen – fest und versucht, ein möglichst gutes Output – Prüfungsergebnis – zu erzielen.
Wenn jemand wirtschaftlich arbeitet, gilt er als erfolgreich. Wie wirtschaftlich jemand, lässt sich anhand einer Berechnung belegen. Dafür gibt es folgende Formel:
Wirtschaftlichkeit = Ertrag/Aufwand
Wirtschaftlich oder effizient ist etwas, das bei der Berechnung dieser Formen der Quotient größer oder gleich eins ist.
- Wenn das Resultat größer als 1 ist, ist etwas wirtschaftlich, also effizient
- Wenn das Resultat genau 1 ist, ist etwas kostendeckend wirtschaftlich
- Wenn das Resultat kleiner als 1 ist, ist etwas unwirtschaftlich oder ineffizient
Wie lässt sich die Effizienz erhöhen?
Effizienz ist nicht gleich Effektivität
Die Effizienz erhöht sich – oder anders gesagt, die Wirtschaftlichkeit maximiert – beim Minimalprinzip der Aufwand verringert, mit dem man den bestimmten Ertrag erreicht. Wird beim Maximalprinzip mit dem festgelegten Aufwand ein höherer Ertrag erzielt, nimmt die Wirtschaftlichkeit zu.
Effektivität und Effizienz – wo liegt der Unterschied?
Effektivität erreicht man immer, wenn Effizienz vorherrscht. Aber nicht immer, wenn Effektivität erreicht ist, ist es auch effizient.
Nehmen wir als Beispiel einen morschen Baum, der weichen muss. Versucht man dies mit einer winzigen Säge und erreicht das Ziel nach einem Jahr, wurde effektiv gearbeitet, denn die Zielerreichung ist erfolgreich.
Nutzt man aber eine dafür geeignete, elektrische Säge, löst sich das Problem in wenigen Minuten. somit arbeite ich a) effektiv, weil das Ziel erreicht ist und b) effizient, weil es möglichst schnell beendet war.
Wie wird die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens beurteilt?
Meistens stehen Vergleiche zur Verfügung, wie wirtschaftlich ein Unternehmen arbeitet. Verglichen werden die Unternehmen mit anderen Firmen der gleichen Branche, der gleichen Region oder der gleichen Größe. So lassen sich Aussagen darüber treffen, welche Unternehmen wirtschaftlicher arbeiten.
Zeitvergleiche eignen sich ebenfalls bestens. Dabei vergleicht man die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen in
Wer arbeitet am besten?
verschiedenen Zeitperioden. Damit lässt sich die Frage beantworten, ob eine Unternehmen, verglichen mit den vergangenen Jahren, wirtschaftlicher gearbeitet hat.
Der Unterschied zwischen Wirtschaftlichkeit und Produktivität
Obwohl sich das Minimal- und das Maximalprinzip nicht nur auf die Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf die Produktivität anwenden lässt, sind Wirtschaftlichkeit und Produktivität nicht zu verwechseln.
Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit setzt man die Kosten bzw. der Aufwand und der Erlös bzw. der Ertrag zueinander in Beziehung. Dies sind wertmäßige Größen. Bei der Produktivität geht es um Output und Input, also um Ausbringungs– und Einsatzmenge. Dabei verwendet also mengenmäßige Größen. Setzt man bei Minimum- und Maximumprinzip für Ertrag Output und für Aufwand Input ein und verwendet dabei mengenmäßige Größen, lässt sich das ökonomische Prinzip also auf die Produktivität anwenden.
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