Was sind Summen- und Saldenlisten
Die Summen- und Saldenliste (kurz SuSa) gehört zur doppelten Buchführung und umfasst alle Konten und Positionen innerhalb eines Geschäftsjahrs. Zu den Komponenten gehören sämtliche Anfangs- und Schlussbestände sowie laufende Veränderungen. Summen- und Saldenlisten spielen eine wesentliche Rolle in der Bewertung und Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung des bilanzpflichtigen Unternehmens. Sie bilden damit eine wesentliche Grundlage für betriebswirtschaftliche Auswertungen.
Summen- und Saldenliste im Überblick
Die Summen- und Saldenliste entspricht einer Aufstellung sämtlicher Konten, die im Rahmen eines bestimmten Zeitraums (meist ein Jahr) Buchungen aufweisen. Die umgangssprachliche Bezeichnung lautet SuSa. Die SuSa ermöglicht dem Betrachter genaue Rückschlüsse auf den Umfang des Geschäfts, den Umsatz, entstandene Kosten, Forderungen gegenüber Kreditgebern und weitere Daten und Kennzahlen. In seltenen Fällen sind auch andere Positionen in der Summen- und Saldenliste aufgeführt, beispielsweise kalkulatorische Abschreibungen. Die Summen- und Saldenliste ist eine wichtige Komponente in der doppelten Buchführung, ermöglicht jedoch kein vollumfängliches Bild über die geschäftliche Ertragslage. Bestimmte Positionen, beispielsweise der aktuelle Warenbestand, sind kein Gegenstand dieser Liste. Lesen Sie hier alles zum Warenbestand.
Stellenwert und Notwendigkeit der Summen- und Saldenliste
Innerhalb der Finanzbuchhaltung allgemein sowie der Bilanz im Speziellen erfüllt die SuSa mehrere Funktionen und kommt in verschiedenen Anlässen zum Einsatz. In der Buchhaltung gilt die Summen- und Saldenliste als zentraler Ausgangspunkt für verschiedene Aussagen und Aktionen. Die darin aufgeführten Buchungen dienen als Grundlage für Aussagen über die gegenwärtige betriebswirtschaftliche Lage einer Firma. Die Liste ist gleichzeitig die
Die SuSa ist relevant für Controlling und Co.
Basis für viele Auswertungen und spielt damit auch im Controlling eine wichtige Rolle.
Auf Basis der Summen- und Saldenliste eines Unternehmens lassen sich wichtige Rechnungen und Standards ableiten. Dazu gehören Cashflow– beziehungsweise Kapitalfluss-Rechnung, unterjährige Bilanzen, Übersichten über Kreditoren und Debitoren sowie Mittelherkunfts– und Mittelverwendungsrechnungen.
Damit die SuSa aussagekräftig sein kann, müssen sämtliche Konten erfasst und bebucht werden. Dazu gehören auch die Konten des Anlage- und Umlaufvermögens. Eine weitere Voraussetzung für die Aussagekraft ist eine Übereinstimmung der aktiven und passiven Bestandskosten mit den Bilanzwert-Salden aus den je aktuellen Jahresabschlüssen.
Komponenten und Bestandteile der Summen- und Saldenliste
In der Summen- und Saldenliste finden zahlreiche wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen Verwendung. Sie erfassen Anfangs- und Schlussbestände sämtlicher Konten (darunter Bestandskonten, Erfolgskonten, Kreditoren- und Debitorenkonten). Alle Konten sind zu erfassen, die innerhalb der Abrechnungsprediode Buchungen vorweisen. Weiterhin erfasst die SuSa sämtliche laufenden Veränderungen.
Die SuSa lässt sich begreifen als Vorstufe zu einem Jahresabschluss mit Gewinn- und Verlustrechnung oder Bilanz. Ebenso ist sie eine Übersicht zu den Außenständen des Unternehmens gegenüber Geschäftspartnern und Kreditgebern. Gleichfalls beinhaltet die SuSa eine Aufstellung offener Rechnungen, auf deren Zahlungseingang ein Unternehmen noch wartet.
Vom Kontenrahmen unabhängig geben Summen- und Saldenlisten einen Überblick über die Bestände, Veränderungen und Buchungen verschiedener Kontentypen.
Wichtige Buchungen entfallen hierbei auf aktive und passive Bestandskonten. Aktive Bestandskonten umfassen solche Konten, die im Rahmen der späteren Bilanz in der Aktivseite auftauchen. Ein typisches Beispiel für ein solches aktives Bestandskonto ist das Konto für den Wareneinkauf. Ein passives Bestandskonto taucht hingegen in der späteren Bilanz auf deren Passivseite auf. Ein typisches Beispiel ist ein Konto, über das Fremdkapital aufgenommen wird (beispielsweise ein Bankdarlehen).
Was beinhaltet das Erfolgskonto?
Ein weiterer wichtiger in der Summen- und Saldenliste aufzuführender Kontotyp ist das Erfolgskonto. Erfolgskonten beinhalten alle Konten, die Grundlage für Gewinn- und Verlustrechnung sowie die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) sind. Zu diesem Kontotypen gehören Umsatzkonten, Kostenkonten sowie Lohn- und Gehaltskonten.
Weiterhin sind in der SuSa die Debitoren– und Kreditorenkonten zu berücksichtigen. Debitoren stellen Kunden dar, die dem Unternehmen Zahlungen schulden. Diese Kunden erhalten in der Regel Rechnungen. Das Debitorenkonto für ein bestimmtes Unternehmen zeigt, welche Summe das Unternehmen der Firma schuldet und welche Beträge sie in einem bestimmten Zeitraum bezahlt hat.
Kreditorenkonten stellen die Konten der Lieferanten dar. Sie geben also einen Überblick darüber, welche Summe das Unternehmen anderen Firmen (Lieferanten) schuldet und welche Summe innerhalb des Berichtzeitraums bereits gezahlt wurde.
Aufbau und Gliederung der Summen- und Saldenliste
Die Gliederung und der konkrete Aufbau einer Summen- und Saldenliste hängt im Einzelnen vom Kontenrahmen der jeweiligen Buchhaltung ab. Es existieren bestimmte Standards, wobei das Standardkontenrahmen – Prozessgliederungsprinzip(SKR) häufig Anwendung findet. Dazu gehören SKR 03 sowie SKR 04.
In einer typischen Gliederung der Summen- und Saldenlisten sind verschiedene Positionen in horizontalen und andere in vertikalen Spalten dargestellt.
Horizontale Gliederung
- Die horizontalen Spalten im Überblick:
- Kontonummer
- Bezeichnung des Kontos
- EB-Wert
- Monatliche Zu- und Abgänge (Soll und Haben)
- Kumulierte Zu- und Abgänge im laufenden Jahr
- Schlussbestand (Saldo)
Die horizontalen Spalten (von links nach rechts) beginnen zunächst mit der Kontonummer und daneben der Konto-Bezeichnung. Es folgen in weiteren Spalten die Anfangsstände (dazu gehören die Eröffnungs-Bilanzen oder EB-Werte) sowie die Zu- und Abgänge im Abrechnungszeitraum. Darauf folgt die kumulierte Darstellung der Zu- und Abflüsse im Geschäftsjahr in Form eines Jahreswerts. Anschließend werden die Schlussbestände zum Ende des Abrechnungsmonats dargestellt (diese entsprechen dem Saldo). Neben den EB– und Saldo-Spalten befinden sich neben dem absoluten Wert die Kürzel S oder H, die Rückschluss darauf geben, ob
Wie hoch ist der Konto-Eröffnungsstand?
der Konto-Saldo im Bereich Soll oder Haben steht.
Vertikale Gliederung
Die vertikalen Zeilen gliedern sich nach den vorhandenen Kontotypen. Typischerweise sind dies:
- Anlagevermögen und Umlaufvermögen (aktive Bestandskonten)
- Fremd- und Eigenkapital (passive Bestandskonten)
- Aufwandskonten und Erlöskonten (Erfolgskonto I und II)
- Debitorenkonten
- Kreditorenkonten
Grundsätzlich ist die Summen- und Saldenliste so aufgebaut, dass pro Konto jeweils zunächst der Eröffnungsstand dargestellt, anschließend die gebuchten Werte über ein Jahr aufsummiert und schließlich der Schlussbestand dargestellt wird. Im Sinne der Übersichtlichkeit stellt eine typische Summen- und Saldenliste auch Zwischensummen in den verschiedenen Zeilen und Spalten dar.
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